Montag, 22. Oktober 2007

Das Leben in Ilapo

Wie ich bereits in meiner Rundmail geschrieben habe, unterscheidet sich das Landleben enorm vom Leben in der Stadt. Die Leute hier sind aermer und muessen jeden Tag hart arbeiten, von frueh Morgens bis Abends. Es mangelt an viel Komfort, den ich aus Deutschland gewohnt bin und dennoch gehts, klar, ich passe mich an bzw. lerne das hier auch. Doch immer wieder wundert es mich, wie verschieden doch die Lebensweisen einige tausend Kilometer woanders sein koennen und es stimmt schon auch nachdenklich.

Die Menschen hier in Ilapo und den umliegenden Gemeinden sind aermer, allerdings heisst das nicht, dass das Leben dieser Menschen aermer ist. Im Gegenteil, die Menschen hier verstehen es, bspw. zu feiern und haben viel Humor. Gestern gingen die 3-woechigen Patronatsfestlichkeiten zu Ehren des Hl. Lukas zu Ende und es gab am Samstag nochmals eine lange "Feier- und Tanznacht" und gestern schliesslich noch die "Stierkaempfe", die gluecklicherweise nur spielerisch und unblutig abliefen.
Auch ist auf dem Land ein Zusammenhalt zu spueren. Jeder kennt jeden, wie das in einem kleinen Dorf eben so ist.

Morgen ist wieder Unterrichten angesagt. Jeden Dienstag und Freitag bin ich am Colegio in Ilapo als "Englischlehrer" taetig. Ab naechster Woche dann auch noch an der Escuela in Ilapo, jeweils Mittwochs und Donnerstags. Dort sind dann die juengeren Kinder (quasi Grundschule).

In den naechsten Wochen wird eventuell noch die ein oder andere Schule hinzukommen. Das haengt davon ab, ob es dort Bedarf gibt (in der Regel schon) und natuerlich, ob der Lehrplan dort mit meiner "freien" Zeit stimmig ist, so dass die ein oder andere Stunde dort eingefuegt werden kann.

Weiterhin bin ich jeden Samstagvormittag in Riobamba und bereite die Kinder und Jugendlichen auf die Kommunion und Firmung vor. Das war vergangenes Wochenende das erste Mal der Fall und gleich ganz schoen anstrengend. In der Kommuniongruppe waren ungefaehr 30 Kinder und in der Firmgruppe mehr als 50 Jugendliche, so dass der Geraeuschpegel nicht gerade gering war. Da hatte ich dann doch gut zu tun. Hab danach allerdings mit Padre Marco gesprochen und gemeint, dass diese Gruppen weiter aufgeteilt werden muessten. Paedagogisch ist das ja alles andere als gelungen. Dem hat er denn auch prompt zugestimmt. Ich hoffe also auf etwas Entlastung. :)

Ansonsten hab ich mir dann den halben Sonntag und heute "freigenommen" und bin nach Ambato gefahren. Das liegt ungefaehr eine gute Busstunde weiter noerdlich von Riobamba. Dort hab ich mich auf einem der groessten Montagsmaerkte von Ecuador etwas mit Kleidung versorgt ( vor allen Dingen warmer Kleidung). :)
Ausserdem hab ich dort noch die Fundacion Don Bosco besucht, die sich um Strassenkinder und Kinder sozial schwacher Familien kuemmert. Das geschieht dann bspw. mit Essensausgabe, Hausaufgabenbetreuung, Unterbringung etc. Dort konnte ich noch mit ein paar Freiwilligen reden, was ganz nett war. Haben erstmal unsere Adressen ausgetauscht, so dass man sich in Zukunft auch mal wieder irgendwo treffen kann.

Bueno, hasta otro rato!

Montag, 1. Oktober 2007

Ausflug nach Otavalo

Das erste Wochenende nach meiner Ankunft in Quito, habe ich gleich fuer einen schoenen Ausflug genutzt. Dabei ging es am 22./23. September in die ca. 2 1/2 Stunden von Quito (noerdlich) entfernte Kleinstadt Otavalo. Diese ist in ganz Ecuador und wohl darueber hinaus bekannt, denn hier findet jeden Samstag der groesste Strassenmarkt von ganz Ecuador statt. Und ich kann mir echt vorstellen, dass das so ist, denn der Markt war einfach riesig und es gab ein unglaublich grosses Angebot. Dabei ging es um geniale Handarbeit der Otavalo-Indígenas, sowie um Obst, Gemuese, Fleisch und allerlei andere Erzeugnisse und Gegenstaende. Die Bilder zeigen zumindest einige Ausschnitte davon. Genaechtigt habe ich in Otavalo in einem kleinen netten Hostel und dort hab ich auch einen alten Bekannten (Benedikt) getroffen. Wir waren im Okt. 2006 zusammen auf einem Infoseminar zwecks MAZ, und sind doch beide ueber andere "Organisationen" in unseren Einsatz gegangen. Doch wie es der Zufall will, ist er auch in Ecuador gelandet und wir waren am gleichen Tag, zur gleichen Zeit am gleichen Ort - lustig, lustig. Benedikt war noch mit zwei Freundinnen unterwegs (Moni und Juliane). Den Abend haben wir dann alle zusammen in einer Bar ausklingen lassen. Am anderen Tag (Sonntag) haben wir uns auf den Weg gemacht, die Laguna de Mojanda, die auf einer Hoehe von knapp 4.000m liegt, zu umrunden. Nach Auskunft des Taxifahrers sollte uns das etwa 1 Stunde "kosten", im Endeffekt hat`s dann gute 3 Stunden gedauert. :) Jedenfalls war das Berg- und Seeambiente einmalig und wir haben die Wanderung sehr genossen. Mit einer camioneta (Pick-up) ging es dann auf der Ladeflaeche zurueck zum Hostel und schliesslich mit dem Bus wieder nach Quito. Auf weitere Ausfluege in Ecuador..... :))