Sonntag, 5. Oktober 2008

Spendengeld - Hilfe für die Menschen in der Pfarrei San Lucas

Nachdem ich nun schon fast 1 Monat wieder im Land bin und irgendwie auch noch nicht, möchte ich die Gelegenheit nutzen, Euch ein paar Bilder von der Verwendung der Spendengelder zu zeigen (hab endlich einen Teil meiner Bilder bekommen, aber das ist eine andere Geschichte).

Was hab ich also mit den eingegangenen 2.500 € angestellt?

Dieses Geld hab ich dazu verwendet über 300 armen Familien der Pfarrei Lebensmittel (Reis, Haferflocken, Zucker) zu übergeben, dem Colegio in Ilapo 2 neue Computer und einen Drucker zu stiften und schließlich bekamen alle Schüler der ganzen Pfarrei noch Schulmaterialien (Hefte, Stifte etc) für das Schuljahr.

Ich denke also, dass Ihr Eure Hilfe und Spende nicht bereut, denn ich konnte alles an den Mann/die Frau bringen, was natürlich sehr gut war.

Im Namen all der Menschen von Ilapo und Umgebung möchte ich mich für die eingegangenen Spenden und Geldbeträge herzlich bedanken - die Freude in den Augen der Menschen soll auch in Euren Augen leuchten!!!

VERGELT'S EUCH GOTT!!!

Übergabe der Lebensmittel in der Ortschaft Lalanshi.

Kleine wie große Leute waren vertreten.


Diese Kinder sind doch goldig.


Man kann ihnen die Dankbarkeit ansehen.

Das ist in San Patricio, einer anderen Ortschaft.

Es wird Strichliste geführt. :)

Die Einwohner von San Patricio.

Das sind Einwohner der Ortschaft Palästina, die am schlimmsten vom Tungurahua betroffen sind.


Hier sehen wir die Übergabe der Computer an das Colegio in Ilapo.


Und hier sind sie dann bereits aufgebaut.


Die Kids halten ihr erhaltenes Schulmaterial in die Höhe.


Schuluniformen gibt es in allen Schulen, natürlich verschiedene.

So, das soll mal einen kleinen Überblick über die Verwendung der Gelder geben. In den nächsten Tagen werd ich dann noch weitere Fotos auf die Webalben stellen.

Für irgendwelche Rückfragen stehe ich natürlich sehr gerne zur Verfügung.

Übrigens werde ich in meiner Gemeinde Bieringen noch einen Ecuador-Abend veranstalten, wo es dann mehr Bilder und Infos geben wird. Damit soll jetzt schon eine herzliche Einladung an alle Interessierten ergehen. Das genaue Datum und die Uhrzeit werd ich noch rechtzeitig bekanntgeben. Denk mal, dass das so Anfang-Mitte November stattfinden wird.

Gut, das soll fürs erste genügen, bis bald und liebe Grüße!

Montag, 29. September 2008

Wahlen in Ecuador

Gestern fand das Verfassungsreferendum in Ecuador statt, zu dem die wahlberechtigte Bevölkerung aufgerufen war, ihre Stimme abzugeben. Dabei konnten sie mit "Si" oder "No" stimmen, also das Referendum an- oder ablehnen. Bei einem "No" drohte Präsident Rafael Correa seinen Rücktritt an. Bei einem "Si" soll es im kommenden Jahr Neuwahlen auf allen Ebenen geben.

Nach den letzten Berichten kam zu einem eindeutigen Sieg, einer 2/3 Mehrheit und somit Zustimmung für die Politik des linksgerichteten Correa, der seit knapp 2 Jahren im Amt ist.

Durch den Sieg wird seine Macht gegenüber dem Parlament gefestigt und er bekommt einen viel größeren Handlungsspielraum. Während die Oligarchen des Landes und die Spitzen der Kath. Kirche dieser Entwicklung kritisch bis ablehnend gegenüberstehen, wird Correa von der Masse der indigenen Bevölkerung (also den Ärmsten) unterstützt.

Hier gibt es weitere Informationen:

Abstimmung über das "Modell Venezuela"

Verfassungsreferendum angenommen

Correa als Sieger

Donnerstag, 11. September 2008

Ankunft in der Heimat

Nach verspaetetem Abflug von Quito (6. Sept. um 01.00 Uhr nachts) bin ich am 08. Sept. um 08.14 Uhr (planmaessige Ankunft war 09.00 Uhr) in Stuttgart gelandet, so dass meine lieben Eltern und meine Schwester zu spaet fuer die Landung meines Jets kamen.

Mein ganzes Gepaeck kam mit mir in Stuttgart an - das war natuerlich eine Erleichterung.

Dann gab es natuerlich ein grosses Wiedersehenserlebnis, nach knapp einem Jahr in Ecuador.

Alles kam mir irgendwie ein bisschen surreal vor, denn irgendwie "schwebe" ich momentan noch zwischen alter und neuer Welt. Denke das wird auch noch ein Weilchen brauchen, bis ich wieder richtig hier ankomme.

Die "Wunden" des alles andere als einfachen Abschieds sind noch nicht verheilt und ein Teil meines Herzes hab ich fuer immer in Ecuador gelassen.

Es war eine solch erfahrungs- und erlebnisreiche Zeit, die unglaublich intensiv war und die ich nie vergessen werde. Doch eine Rueckkehr ist sicher, es gibt viele Freunde zu besuchen.

Gut, ich hoffe ich sehe in den naechsten Tagen und Wochen auch ganz viele von Euch wieder, es gibt bestimmt vieles zu erzaehlen und zu berichten.

Bis dahin, ein herzlicher Gruss vom Wiederheimgekehrten..... ;)

Samstag, 23. August 2008

Spaetere Heimkehr

Hola und Servus....

Hier eine kurze Nachricht, die alle betrifft, die mich schon sehnsuechtig in der Heimat erwarten... :)

Es gab eine kleine Reiseaenderung! :()

Ich habe meinen Rueckflug umbuchen muessen, da ich noch so viel zu tun habe und mich auch ordentlich von den Leuten verabschieden moechte. Der Kauf und die Uebergabe der Hilfsgueter nimmt einfach mehr Zeit in Anspruch als gedacht und ich sollte noch so viele Leute besuchen, dass ich das beim besten Willen nicht bis zum urspruenglichen Reisedatum geschafft haette. Doch ein guter Abschied ist mir einfach wichtig.


Was heisst das nun?

Jetzt komme ich zum Jahresende heim.... ;)

Nee, nee...kleiner Scherz!

Am 05.September breche ich nach Quito auf um dann am 06.September meinen liebgewonnenen ecuatorianischen Boden zu verlassen.

Am Montag, 08. September werd ich schliesslich um 09.00 Uhr in Stuttgart landen.

Also, bis etwas spaeter und doch sehr bald, herzliche Gruesse!

Samstag, 16. August 2008

Reisezeit und Abschied

Meine Tage in Ecuador sind gezaehlt. Es ist Zeit Abschied zu nehmen von einem einzigartigen Land mit seinen Bewohnern und liebgewonnenen Menschen.

Am 26. August geht mein Flieger ab Quito nach Deutschland. Am 28. August werde ich ab 09.00 Uhr deutschen Boden unter den Fuessen haben.

Lach und Schnief....ein lachendes und ein weinendes Auge....!!!!

Okay, nun zu den Infos, Berichten...whatever.....


Was hat sich und was wird sich noch ereignen?

Nachdem am 07. Juli meine Taetigkeiten alle zu Ende gingen, begann die Reisezeit.

Das heisst, ich konnte noch einige Ecken von Ecuador und Peru kennenlernen. Am 13. August bin ich schliesslich von Lima nach Guayaquil geflogen und seit gestern wieder in Riobamba und Ilapo.

Die Reisezeit war klasse, wenn auch irgendwie zu kurz (aetz, wie immer!). Das geht immer so schnell rum, das ist doch frech!!!

Hier ein paar bildliche Eindruecke:

An der Kueste von Ecuador - La Libertad

Die Sonnenuntergaenge und das Meer - herrlich!

Sprung nach Peru - Die Hauptstadt LIMA
Besuch einer Inka-Festung bei Cusco - beeindruckend wie die Inkas die riesigen Steine aufeinanderschichteten.
Das Highlight - Machu Picchu, hier im Hintergrund.
In Puno, am Titicaca-See.


Was geht noch in der letzten Woche?

Das verprassen der Spendengelder!
  • Am Montag werd ich noch 2 Computer kaufen, die das Colegio in Ilapo bekommt.
  • Ausserdem geht es zum Kauf von Lebensmitteln (Reis, Haferflocken, Zucker, Salz), die ich den aermsten Leuten der Pfarrei uebergeben werde.
  • Die Schueler der Pfarrei (12 Schulen) erhalten fuer das neue Schuljahr ein paar Schreibhefte, Kugelschreiber, Bleistift, Radiergummi, Spitzer, Baelle etc.

Despedida / Abschied!

Und dann ist der schwerste Teil angesagt, (das gleichzeitige) Abschiednehmen von liebgewonnenen Menschen, mit all ihren Facetten, von Freunden und Bekannten und schliesslich dem Leben, dass ich hier hatte. Es werden schmerzliche und einpraegsame Momente werden, da bin ich mir sicher. Doch es gibt eine Wiederkehr, denn Ecuador liegt nicht ausserhalb unserer schoenen Welt.

Ich versuche also die letzten Tage und Momente noch zu geniessen, nochmal ganz bewusst mit den Menschen zu verbringen und den Abschied zu ueberleben. :))

Alles weitere wird dann in der Heimat erzaehlt, wo war die denn nochmal schnell? :)))

Bis bald, ich freue mich natuerlich sehr Euch alle sehr bald wiederzusehen, keine Frage!!!!

Euer Martin

Mittwoch, 11. Juni 2008

Mein Geburtstag in Ecuador

Wieder ging ein Jahr ins Land und ich schreibe mittlerweile mein 28. Lebensjahr!!! PUH!!

Allerdings ist man ja nur so alt wie man sich fuehlt und dann sind es vielleicht gerade mal 20! :)

Nun gut, wie war mein Geburtstag hier?


Hab das nicht an die grosse Glocke gehaengt, dass ich Geburtstag habe, dennoch wussten es einige Freunde und Bekannte.

Auch meine "Lehrerkollegen" am Colegio von Ilapo wussten Bescheid und so gab es dort meinen erste Geburtstagstorte!!! :)

Hmmh, ich liebe Torten mit Fruechten!!!

Da ich bereits den ein oder anderen Geburtstag mitgefeiert habe, war mir der Brauchtum einer solchen Feier nicht unbekannt.
Brauchtum ist es also, dass man an seinem Geburtstag mindestens eine Torte bekommt. Diese Torte muss man dann im wahrsten Sinne des Wortes "anbeissen". Dabei gibt es immer irgendwelche Personen, die sich hinter einen stellen und waehrend des "Anbeissprozesses" den Kopf des Anbeissers (Geburtstagskindes) in die Torte druecken.
So auch bei mir, ich war allerdings sehr schnell und wollte auch nicht die ganze Torte in meinem Gesicht haengen haben, so dass ich glimpflich davongekommen bin.

Die besagte Hand, die einen in die Torte drueckt!!!


Gut, allzu viel hab ich nicht abbekommen! :)

Ausserdem wird das Geburtstagskind waehrend der Feier oft mit einem Guertel "verschlagen". Das heisst, es gibt entsprechend der Anzahl der Lebensjahre Schlaege auf den Hintern. Ich bin allerdings davon verschont geblieben - bin nicht unfroh darueber. :))

Jedenfalls war es ein schoener Geburtstag im kleinen Kreis und das Essen und die Torten waren auch super lecker.

(Die Ecuadorianer koepfen Ihre Landsleute, ja sogar die eigenen Familienmitglieder, in den Fotos ganz gern - makaber nicht?! :))

Bueno, hasta pronto......

Montag, 7. April 2008

Ostern in Ecuador

So, nun gibt es mal wieder einen kleinen Bericht ueber das Leben in Ecuador.

Die Zeit vergeht sehr schnell und Ostern liegt bereits hinter uns, deshalb moechte ich an dieser Stelle ein bisschen was zum Osterfest in der Parroquia San Lucas erzaehlen.

Wie war also die Karwoche?

Bis zum Gruendonnerstag (Jueves Santo) war es eigentlich eine ganz "normale" Woche, usser, dass im ganzen Land "Caminatas" stattfanden. Das sind Wanderungen mit den jeweiligen Heiligenfiguren. Unsere Parroquia hatte diesen Caminata dann am Dienstag. Es ging auf guten 12 bis 15 Kilometer von Guano (liegt auf ca. 2700m) rauf nach Ilapo (3.500m). Los ging es um 17.00 Uhr, Ankunft war dann gegen 20.45 Uhr. Dabei nahmen Leute aus allen Kommunitaeten teil und es wurden wie im Oktober 2007 beim damaligen Caminata die schweren Heiligenfiguren mitgetragen. Unsere Wanderung war also eine Nachtpilgerung.


Am Mittwochabend bzw. am Donnerstag selbst haben dann die Vorbereitungen fuer die "Fanesca" begonnen. Das ist eine spezielle Suppe die in Ecuador lediglich in der Karwoche gegessen wird (Gruendonnerstag und Karfreitag). Die Suppe besteht normalerweise aus 12 Gemuesesorten (symbolisiert die 12 Apostel) und wird mit Fisch, Ei und Kaese gegessen. Am Jueves Santo wurde die Suppe dann am Colegio in Ilapo zubereitet und ich hab mir erst mal schoen den Bauch vollgeschlagen, weil sie echt super lecker war. Ansonsten gab es keine Osterhasen, Ostereier oder Osterlaemmer, wie bei uns.



Am gleichen Tag hab ich dann nachmittags noch Besuch von Benedikt und Angie, sowie 6 Kids aus ihrer Fundacion in Quito erhalten. Da Jueves und Viernes Santo schulfrei war, bot es sich fuer sie an, einen Spontantrip aufs Land zu unternehmen.

Benedikt ist Voluntaer in Ambato, ca. 1 Std. noerdlich von Riobamba. Angie lebt und arbeitet in Quito, wo sie eine Fundacion fuer Kinder und Jugendliche leitet, die in ihrem Leben z.T. sehr schlimme Dinge erfahren mussten. Angie hab ich bereits zweimal kurz in ihrer Fundacion im Sueden Quitos besucht. Dort arbeiten auch die 3 Voluntaere, Sabine, Helge und Jan. Alle kenne ich von einem Infoseminar im Oktober 2006 und wir hatten auch zusammen das Zwischenseminar in Baños Ende Februar 2008.



Nun, meine Gaeste kamen also am fruehen Gruendonnerstag-Nachmittag an und ich hab sie am "Busstop" in Ilapo empfangen. Da das Pfarrhaus einen relativ grossen Saal hat, war es kein Problem sie dort unterzubringen und mit Matratzen zu versorgen. Am Abend haben wir dann gemeinsam die Messe besucht, in der es auch die Fusswaschung gab. Danach haben wir uns noch ausgiebig mit Padre Marco unterhalten.

Am Karfreitagmorgen waren wir dann zum Fruehstueck bei meiner "ilapenischen Mama" eingeladen, was die Serie der Einladungen starten sollte.... :)

Danach war es fuer die Jungs aus der Fundacion erst mal interessant die Stallungen mit Meerschweinchen, Hasen, Schweinen etc. anzuschauen.


Kurze Zeit danach sind wir dann in den Bus gestiegen und weiter hochgefahren. Auf einer Farm konnten wir uns 2 Pferde ausleihen und die Jungs sind im Wechsel geritten, waehrend das aeltere Semester (Angie, Benedikt und ich) schoen maschiert ist.




Spaeter haben wir dann noch beim Kuehemelken zugeschaut und sind schliesslich mit Don Edgar (Iapeño) wieder nach Ilapo zurueckgefahren, wo wir dann, nach kurzer Kaesereibesichtigung, auch schon wieder zum Mittagessen - Fanesca - eingeladen waren. Diese Einladung kam von Nancy einer "Lehrerkollegin" am Colegio in Ilapo. Hmmm, das war vielleicht lecker.


Am Nachmittag hat dann schliesslich der Kreuzweg in Ilapo stattgefunden, wobei Stationen aufgebaut waren oder auch nicht. Das Ganze ging vielleicht 1,5 bis 2 Stunden, bevor es in den Karfreitags-Gottesdienst ueberging.




Der Ablauf war hierbei dem unseren sehr aehnlich. Die Leidensgeschichte, wichtiger Bestandteil der Messe, wurde von Padre Marco, Benedikt und mir vorgetragen. Leider gab es keinen schoenen Abschluss, weil Padre Marco dies abrupt beendete, er hatte einen anderen Text, der mit dem unseren nicht uebereinstimmte - traurig, traurig.


Weiterhin gab es die Kreuzverehrung. Waehrend bei uns lediglich die Kreuze in der Karwoche verdeckt werden, ist dies hier auch mit den Heiligenfiguren der Fall bzw. diese werden dann einfach mit dem Gesicht zur Wand verdreht, sofern sie sich in einer Wandnische befinden, wie es bspw. in Ilapo der Fall ist. In der Messe hatte es sehr viel Leute und als Padre Marco schliesslich Richtung Ausgang lief erwarteten die meisten, dass es nun gleich den "Wiedereinzug" und die Kreuzenthuellung geben wuerde, doch dem war nicht so. Nach etwa 10 min ging es dann erst weiter. Wir haben uns nur gefragt, wo ist der Padre hin? Wie sich spaeter rausstellen sollte, war der zwischenzeitlich erst mal zum Essen ins Pfarrhaus entschwunden. Andere Laender andere Sitten, man kann sich darueber streiten, ob das korrekt von ihm war.

Nach dem regulaeren Messablauf, gab es dann ein Novum, als die Jesusfigur vom Kreuz abgenommen (einklappbare Arme) und ins Grab gelegt wurde. Schliesslich pilgerten die Leute am Grab vorbei, kuessten und beruehrten die Jesusfigur und danach ging es auf eine kurzen Pilgerzug durch den Ort, bevor man sich dann wieder in der Kirche traf.


Wir (Benedikt und ich) sind schliesslich ins Pfarrhaus zu den anderen gegangen und haben uns dort zusammen einen Film ueber das Leben Jesu angesehen. Normalerweise haetten wir fuer diesen Abend alle noch eine Einladung bei Doña Maria gehabt, allerdings war es nach der Karfreitagsmesse schon sehr spaet (etwa 20.00 Uhr) und ich wollte ihr dann Bescheid geben, dass wir nicht mehr kommen. Sie meinte dann aber, sie habe schon gekocht und so sind wenigstens Benedikt und ich hingegangen, um uns noch den Magen vollzuschlagen. :)


Am darauffolgenden Morgen (Karsamstag) waren wir dann schliesslich alle zusammen bei ihr, weil sie uns zum Fruehstueck einlud. :) Das war also die Einladungsserie, sehr genial und wie immer unglaublich gastfreundliche Menschen.

Meine Gaeste sind dann am Karsamstag-Mittag wieder in Richtung Ambato und Quito aufgebrochen und ich hab sie noch nach Riobamba begleitet. Nach einiger Wartezeit in Ilapo, sind wir schliesslich alle in eine Camioneta eingestiegen, da kein Bus kam. In Riobamba war dann Abschiedsagen angesagt, doch wir werden uns hoffentlich bald wiedersehen. Der "Landausflug" war fuer die Staedtler eine schoene Abwechslung und allen hat es sehr gut gefallen.

Die Osternacht war dann schliesslich eine lange. Wie bei uns wurde auch in Ilapo die Messfeier draussen mit dem Osterfeuer begonnen, (allerdings wurde dabei die "gebrauchte" Osterkerze verwendet). Danach war der Einzug in die Kirche, wo es dann mit der Messfeier weiterging. 7 Lesungen, eine PowerPoint-Praesentation von Padre Marco, die Tauferneuerung, Osterwassersegnung und Eucharistiefeier folgten.





Nach der fast 3 stuendigen Feier wurde der Altarraum entsprechend veraendert, die auferstandene Jesusfigur aufgestellt und alle Heiligenfiguren wieder richtig herumgedreht. Auch die Marienfigur spielt hier eine sehr wichtige Rolle. Nach der Messe wurde daher auch die Marienstatue komplett umgezogen (von lila in weiss). Nach der Osternachtsmesse gab es dann noch Musik und Tanz.


Der Ostersonntag wurde besonders gross gefeiert. Begonnen wurde der Tag mit einer Prozession der Jesus- und Marienstatue durch den Ort. Von den 15 Komunitaeten der Parroquia gibt es jedes Jahr eine Komunitaet, die fuer die Feier verantwortlich ist. Das lief dann so ab, dass von dieser Kommunitaet eine Abordnung von Leuten in Anzuegen gekleidet war (andere in Militaeruniformen) und in einer speziellen Feier nach der Messe, der auferstandene Jesus und die Mutter Gottes verehrt und gegruesst wurden. Direkt nach der Messe war wiederum eine Prozession durch den Ort, die dann auf dem "Festplatz" ihr Ende fand und die militaerisch anmutende Verehrungszeremonie stattfand. Dabei lief das Ganze ziemlich militaerisch ab. Es wurden wie bei den Patronatsfeiern im Oktober viele Imbussbuden und Staende aufgebaut, die die Leute mit Essen und Trinken versorgten, nach der Zeremonie war dann Musik und Tanz angesagt. Ich hab mich etwas frueher von der Feier verabschiedet, da ich meine liebe Mum (in DL) zu Ihrem 60. Geburtstag beglueckwunschen wollte. :)













Der Ostermontag wird in Ecuador nicht gefeiert, von daher war es ein Tag wie jeder andere und alles ging wieder seinen normalen Gang.

Soweit die News fuer dieses Mal, bald wieder mehr....ich gruesse alle Leser dieser Site und schicke Euch herzliche Gruesse aus Ec!!! Bleibt gesund und munter!

PS: Weitere Bilder findet ihr unter dem Link "Fotoalben" und "Ostern in Ilapo".
























Dienstag, 29. Januar 2008

Meine Enduro

Also, nach vermehrten Aufforderungen endlich mal mein Motorrad zu publizieren, mach ich das jetzt. Hier ein paar Bilder davon.


Bin wirklich froh, dass ich es hab, denn ohne waere es doch sehr schwer in die jeweiligen Ortschaften zu gelangen.


Mit Mundschutz (contra Vulkanstaub)


Vor dem Pfarrgarten....

Mittwoch, 9. Januar 2008

Weihnachten und Neujahr in Ilapo und Ecuador

Weihnachten wurde in Ecuador etwas anders gefeiert als bei uns. Ueber meine Weihnachtsstimmung hab ich ja schon in meiner Rundmail geschrieben, dass die nicht so vorhanden war. Das hat sich schliesslich noch etwas gegeben, aber dennoch war es ein ganz anderes Weihnachten vergangenes Jahr.

In Ilapo gab es keinen und in Riobamba wenig Weihnachtsschmuck. Bei uns werden dann die Haeuser, Strassen und alle moeglichen Pflanzen und Baeume beleuchtet, das war hier nur in einem Park der Fall - das war allerdings echt schoen. Weitherhin gibt es hier jetzt keine speziellen Weihnachtsmaerkte oder -konzerte. Wenn die Leute einen Weihnachtsbaum hatten, dann war der etwas kitschig und aus Plastik (fuer meine Begriffe). Auch Adventskraenze sind weit weniger verbreitet als bei uns. Dass man sich an Weihnachten etwas schenkt, ist in Ecuador auch verbreitet. Allerdings koennen sich die Leute auf dem Land natuerlich keine grossartigen Geschenke leisten, aber Kleinigkeiten sind auch schoen.

Der Hl. Abend in Ilapo fing so richtig gegen 17 Uhr, mit einem Umzug an. Dabei trafen sich die Leute etwas oberhalb von Ilapo und einige Gruppen gestalteten den Umzug mit. Kinder und Jugendliche waren als Hl. Drei Koenige, Maria und Josef, Hirten, Engel, Clowns und sonst irgendwie verkleidet, so dass es ein farbenfroher und lebendiger Umzug war. Die Einwohner und sonstige Leute sind schliesslich auch mitgelaufen und so war es doch eine groessere Schar.


Tanzgruppe


Farbenfrohes Spektakel


Auto-Karawane



Die Koenige z.T. zu Pferd, zu Esel oder zu Fuss.... :)


Die Prozession fuerhte schliesslich zur Kirche, wo dann um 19 Uhr die Weihnachtsmesse stattfand. Was mir doch etwas gefehlt hat, war das "Stille Nacht, Heilige Nacht" im Dunkeln, das gabs leider net - aber darueber bin sehr schnell hinweggekommen. :
In Ilapo wird die jaerhrliche Weihnachtsfeier immer von einem Dorfteil ausgerichtet (also ein paar Haeusern/Familien), die in der Heiligabend-Messfeier ausgelost werden. Dieser Dorfteil ist dann quasi fuer die Ausrichtung der Fiesta nach der Hl. Messe verantwortlich (Essen, Tanz etc.). Diese verantwortlichen Personen werden als "Priostes" bezeichnet.



Segnung des Jesuskindes


Auslosung der zukuenftigen Priostes


Segnung der "neuen" Priostes



Nach der Messfeier ging es dann entweder direkt zum Essen und Tanz bei den Priosten oder aber zu einem anderen Highlight dieser "Buena noche", naemlich zur Wahl und Kuerung der "Princesita de Navidad". Die Schoenheitskultur ist in Ecuador schon relativ gut ausgepraegt. So gibt es jedes Jahr eine Vielzahl von "Princesitas" (zu WEihnachten, zu den Patronatsfeiern, zum Schulfest etc.)

Die Wahl zur "Princesita de Navidad" betraf die Kindergartenkinder. :)

Die Kids beim Einmarsch....




Die volle Pracht, oder....???

Nach der Kroenung der Princesita ging es dann zu den Priosten zum Feiern und Tanzen. Somit war dieses Weihnachten fern von daheim und der Familie bestimmt nicht traurig, wenngleich ich meine Lieben daheim schon alle stark vermisst habe. Aber das naechste Weihnachtsfest kommt bestimmt. :)


Aufgrund einiger PC-Probleme schreib ich demnaechst noch mal was ueber meinen Kurztripp in die Regenwald-Region und die Silvesterfeier hier.



Also, bis bald - macht's gut!


Okay, jetzt kann es mit ein paar Infos weitergehen. :)


Der 1. Weihnachtsfeiertag war unspektakulaer, die Leute gingen ihren Arbeiten nach und ich hab mit Juan (angehender Priester) und Edgar (guter Freund) einen kleinen Ausflug auf einen Huegel (bisl mehr als 4.000m) oberhalb Ilapos unternommen - mit dem Auto von P. Marco, der davon auch nix mitbekommen hat! :))

Oberhalb von Ilapo...

Juan (links), Edgar und ich


Der 2. Weihnachtstag war hier kein Feiertag und somit hab ich die Zeit genutzt und mich bis zum Silvesterabend auf einen kleinen Trip in die Regenwaldregion begeben.


Das war super schoen und vor allen Dingen viel waermer. Hab mich von meinen 3.500 m auf rund 900 m heruntergeschraubt. :) Dabei bin ich mit dem Bus ueber Banos (touristisch angehauchte Stadt) nach Puyo gefahren, eine STadt etwa 4 Std. nordoestlich von Riobamba.


Was gabs dort?


Satten gruenen Wald, ganz ganz viele verschiedene Pflanzen und Baeume, alle Arten von Tiergeraeuschen, Wasserfaelle, mehr Regen und doch auch Sonne und Entspannung!!! :

Unter meinem Picasa-Webalbum findet Ihr dazu mehr Fotos (Ausflug in Richtung Regenwald).


Am Silvesterabend bin ich schliesslich wieder nach Riobamba zurueckgekehrt, um dort den Jahresschluss mit einer befreundeten Familie zu feiern. Dabei waren in der ganzen Stadt irgendwelche Live-Buehnen aufgebaut und immer wieder grosse Puppen aufgestellt, die dann um 12 Uhr verbrannt werden sollten. Es ist hier Silvester-Brauchtum, selbstgebastelte Puppen auf der Strasse zu verbrennen. Das soll das vergangene Jahr symbolisieren, dass damit sozusagen "rausgekehrt" wird. Zum Teil hat das dann auch politischen Charakter, wenn irgendwelche "Politiker- oder Themenpuppen" verbrannt werden - also das Nicht-Einverstandensein mit Entscheidungen etc ausdruecken. Auch tragen die Leute (vor allem die juengeren) dann irgendwelche Masken und verbrennen sie spaeter.... ich hab meine allerdings nicht verbrannt, weil ich sie zum Carnaval nochmal anziehen wollte.... :)

Puppe vor der Verbrennung....

Ich mit Maske....

In dieser Nacht haben sich viele Jungs als Frauen verkleidet und auf der Strasse vor den Autos getanzt und von den Autofahrern etwas Geld gefordert. Sehr lustig.

"Maennliche Frauen" beim Tanz vor den Autos...... :)

Das war dann schon lustig, wenn nach zwoelf Uhr in fast allen Strassen die Feuer lodern. Ansonsten waren allerdings nicht allzu viele Leute unterwegs und wie mir meine Freunde gesagt haben, fahren viele Menschen ueber die freien Tage auch in andere Regionen.

Keine Angst, hier wird nur eine Puppe verbrannt.....

Okay, ein Feuerwerk gab es dann auch noch, allerdings hat meine Digi-Cam da schlapp gemacht. Aber das sah auch nicht viel anders aus als bei uns, wenngleich es natuerlich sehr schoen war.
Wir sind dann gegen 1 Uhr auch wieder in Richtung Unterkunft aufgebrochen und haben dort noch bisle gefeiert. Insgesamt war es also eine interessante und schoene Neujahrsnacht.
Moechte allen Leuten auf diesem Weg auch noch alles Gute fuer 2008 wuenschen!!!
Toca madera!!!!
Bis demnaechst, alles Gute!!!