Dienstag, 29. Januar 2008

Meine Enduro

Also, nach vermehrten Aufforderungen endlich mal mein Motorrad zu publizieren, mach ich das jetzt. Hier ein paar Bilder davon.


Bin wirklich froh, dass ich es hab, denn ohne waere es doch sehr schwer in die jeweiligen Ortschaften zu gelangen.


Mit Mundschutz (contra Vulkanstaub)


Vor dem Pfarrgarten....

Mittwoch, 9. Januar 2008

Weihnachten und Neujahr in Ilapo und Ecuador

Weihnachten wurde in Ecuador etwas anders gefeiert als bei uns. Ueber meine Weihnachtsstimmung hab ich ja schon in meiner Rundmail geschrieben, dass die nicht so vorhanden war. Das hat sich schliesslich noch etwas gegeben, aber dennoch war es ein ganz anderes Weihnachten vergangenes Jahr.

In Ilapo gab es keinen und in Riobamba wenig Weihnachtsschmuck. Bei uns werden dann die Haeuser, Strassen und alle moeglichen Pflanzen und Baeume beleuchtet, das war hier nur in einem Park der Fall - das war allerdings echt schoen. Weitherhin gibt es hier jetzt keine speziellen Weihnachtsmaerkte oder -konzerte. Wenn die Leute einen Weihnachtsbaum hatten, dann war der etwas kitschig und aus Plastik (fuer meine Begriffe). Auch Adventskraenze sind weit weniger verbreitet als bei uns. Dass man sich an Weihnachten etwas schenkt, ist in Ecuador auch verbreitet. Allerdings koennen sich die Leute auf dem Land natuerlich keine grossartigen Geschenke leisten, aber Kleinigkeiten sind auch schoen.

Der Hl. Abend in Ilapo fing so richtig gegen 17 Uhr, mit einem Umzug an. Dabei trafen sich die Leute etwas oberhalb von Ilapo und einige Gruppen gestalteten den Umzug mit. Kinder und Jugendliche waren als Hl. Drei Koenige, Maria und Josef, Hirten, Engel, Clowns und sonst irgendwie verkleidet, so dass es ein farbenfroher und lebendiger Umzug war. Die Einwohner und sonstige Leute sind schliesslich auch mitgelaufen und so war es doch eine groessere Schar.


Tanzgruppe


Farbenfrohes Spektakel


Auto-Karawane



Die Koenige z.T. zu Pferd, zu Esel oder zu Fuss.... :)


Die Prozession fuerhte schliesslich zur Kirche, wo dann um 19 Uhr die Weihnachtsmesse stattfand. Was mir doch etwas gefehlt hat, war das "Stille Nacht, Heilige Nacht" im Dunkeln, das gabs leider net - aber darueber bin sehr schnell hinweggekommen. :
In Ilapo wird die jaerhrliche Weihnachtsfeier immer von einem Dorfteil ausgerichtet (also ein paar Haeusern/Familien), die in der Heiligabend-Messfeier ausgelost werden. Dieser Dorfteil ist dann quasi fuer die Ausrichtung der Fiesta nach der Hl. Messe verantwortlich (Essen, Tanz etc.). Diese verantwortlichen Personen werden als "Priostes" bezeichnet.



Segnung des Jesuskindes


Auslosung der zukuenftigen Priostes


Segnung der "neuen" Priostes



Nach der Messfeier ging es dann entweder direkt zum Essen und Tanz bei den Priosten oder aber zu einem anderen Highlight dieser "Buena noche", naemlich zur Wahl und Kuerung der "Princesita de Navidad". Die Schoenheitskultur ist in Ecuador schon relativ gut ausgepraegt. So gibt es jedes Jahr eine Vielzahl von "Princesitas" (zu WEihnachten, zu den Patronatsfeiern, zum Schulfest etc.)

Die Wahl zur "Princesita de Navidad" betraf die Kindergartenkinder. :)

Die Kids beim Einmarsch....




Die volle Pracht, oder....???

Nach der Kroenung der Princesita ging es dann zu den Priosten zum Feiern und Tanzen. Somit war dieses Weihnachten fern von daheim und der Familie bestimmt nicht traurig, wenngleich ich meine Lieben daheim schon alle stark vermisst habe. Aber das naechste Weihnachtsfest kommt bestimmt. :)


Aufgrund einiger PC-Probleme schreib ich demnaechst noch mal was ueber meinen Kurztripp in die Regenwald-Region und die Silvesterfeier hier.



Also, bis bald - macht's gut!


Okay, jetzt kann es mit ein paar Infos weitergehen. :)


Der 1. Weihnachtsfeiertag war unspektakulaer, die Leute gingen ihren Arbeiten nach und ich hab mit Juan (angehender Priester) und Edgar (guter Freund) einen kleinen Ausflug auf einen Huegel (bisl mehr als 4.000m) oberhalb Ilapos unternommen - mit dem Auto von P. Marco, der davon auch nix mitbekommen hat! :))

Oberhalb von Ilapo...

Juan (links), Edgar und ich


Der 2. Weihnachtstag war hier kein Feiertag und somit hab ich die Zeit genutzt und mich bis zum Silvesterabend auf einen kleinen Trip in die Regenwaldregion begeben.


Das war super schoen und vor allen Dingen viel waermer. Hab mich von meinen 3.500 m auf rund 900 m heruntergeschraubt. :) Dabei bin ich mit dem Bus ueber Banos (touristisch angehauchte Stadt) nach Puyo gefahren, eine STadt etwa 4 Std. nordoestlich von Riobamba.


Was gabs dort?


Satten gruenen Wald, ganz ganz viele verschiedene Pflanzen und Baeume, alle Arten von Tiergeraeuschen, Wasserfaelle, mehr Regen und doch auch Sonne und Entspannung!!! :

Unter meinem Picasa-Webalbum findet Ihr dazu mehr Fotos (Ausflug in Richtung Regenwald).


Am Silvesterabend bin ich schliesslich wieder nach Riobamba zurueckgekehrt, um dort den Jahresschluss mit einer befreundeten Familie zu feiern. Dabei waren in der ganzen Stadt irgendwelche Live-Buehnen aufgebaut und immer wieder grosse Puppen aufgestellt, die dann um 12 Uhr verbrannt werden sollten. Es ist hier Silvester-Brauchtum, selbstgebastelte Puppen auf der Strasse zu verbrennen. Das soll das vergangene Jahr symbolisieren, dass damit sozusagen "rausgekehrt" wird. Zum Teil hat das dann auch politischen Charakter, wenn irgendwelche "Politiker- oder Themenpuppen" verbrannt werden - also das Nicht-Einverstandensein mit Entscheidungen etc ausdruecken. Auch tragen die Leute (vor allem die juengeren) dann irgendwelche Masken und verbrennen sie spaeter.... ich hab meine allerdings nicht verbrannt, weil ich sie zum Carnaval nochmal anziehen wollte.... :)

Puppe vor der Verbrennung....

Ich mit Maske....

In dieser Nacht haben sich viele Jungs als Frauen verkleidet und auf der Strasse vor den Autos getanzt und von den Autofahrern etwas Geld gefordert. Sehr lustig.

"Maennliche Frauen" beim Tanz vor den Autos...... :)

Das war dann schon lustig, wenn nach zwoelf Uhr in fast allen Strassen die Feuer lodern. Ansonsten waren allerdings nicht allzu viele Leute unterwegs und wie mir meine Freunde gesagt haben, fahren viele Menschen ueber die freien Tage auch in andere Regionen.

Keine Angst, hier wird nur eine Puppe verbrannt.....

Okay, ein Feuerwerk gab es dann auch noch, allerdings hat meine Digi-Cam da schlapp gemacht. Aber das sah auch nicht viel anders aus als bei uns, wenngleich es natuerlich sehr schoen war.
Wir sind dann gegen 1 Uhr auch wieder in Richtung Unterkunft aufgebrochen und haben dort noch bisle gefeiert. Insgesamt war es also eine interessante und schoene Neujahrsnacht.
Moechte allen Leuten auf diesem Weg auch noch alles Gute fuer 2008 wuenschen!!!
Toca madera!!!!
Bis demnaechst, alles Gute!!!